Lexikon

 

A


Arabien

Arabien. Der Islam wurde in der Wüste geboren. Die Sonne glüht vom Himmel herab, Jahrhundert um Jahrhundert, und scheint alles Leben vertrieben zu haben. Nur tief in der Erde gibt es noch Wasser. Brunnen zu graben, verlangt unendliche Mühe. Einer dieser Brunnen soll einhundertsiebzig Meter tief sein. Manchmal steigt das Wasser auch in einer Quelle auf. Dann belebt sich die Wüste, wird grün, und Bäume spenden Schatten. Solche Oasen sind Rastorte für die großen Überlandkarawanen. Im Küstenbereich, wo es öfter regnet, ist sogar Ackerbau möglich. Aber selbst die Wüste kann sich durch einen plötzlichen Regen in eine blühende Wiese verwandeln. Im Verlauf des 2. Jahrtausends v. Chr. zähmten die Bewohner der arabischen Wüste das Kamel. Erst so wurde es ihnen möglich, die unendlichen Weiten zu durchqueren. Ein Kamel kann bis zu zweihundert Kilo Last tragen; ein Reitkamel hält einen Trab stundenlang durch und schafft bis zu 80 km pro Tag. Lastkamele können ohne Wasser bis zu 17 Tagen durch die Wüste ziehen. So konnten Karawanen die reichen Landstriche Südarabiens mit Mesopotamien und Syrien verbinden, Indien mit Ostafrika, und die Produkte dieser Länder austauschen. Die Beduinen ließen sich den Durchzug durch ihre Wüste bezahlen. Dabei entstand ein reger Tauschhandel; es bildeten sich Marktplätze und Handelsorte, oft im Umfeld einer Quelle oder eines Heiligtums, wo nicht allein Kaufleute, sondern auch Handwerker, Kamelzüchter und manchmal sogar Bauern sich ein Stelldichein gaben.


 

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